Pressemitteilung

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Noch schlechtere Bildungschancen in Berlin?

 

Trotz gravierender Coronafolgen für Schülerinnen und Schüler plant die Koalition, auch kieznahen Bildungsförderungen wie SprInt die Mittel zu kürzen.

Berlin, 24.3.22. Die Einsparungen des neu gewählten Berliner Senats im Bereich Bildung betreffen nicht nur Schulen, sondern auch kleinere, lokale Bildungseinrichtungen. So werden der Weddinger SprInt gGmbh laut bisherigem Haushaltsentwurf 50.000 € ihres Budgets gestrichen. Das Projekt existiert seit 2005 und bietet eine kostenlose Sprach- und Bildungsförderung für Kinder aus sozial schwachen Familien an, insbesondere im Stadtteil Wedding-Gesundbrunnen. SprInt unterstützt hier die Kinder und Jugendlichen, damit sie ihren Bildungsrückstand aufholen können.

Dringender Bedarf für Lernförderung!

Der ist gerade durch Corona noch gewachsen. Herbert Weber, Gründer und Leiter von SprInt, kommentiert die Lage: „Kinder aus sozial schwachen Migrantenfamilien waren von Corona besonders betroffen. Die Bildungssituation im Moment ist wirklich desaströs. Viele Schülerinnen und Schüler bis zum 10. Schuljahr können kaum die Grundrechenarten oder fast keinen Satz richtig schreiben. Dass nach zweijährigem Notstand an den Schulen nun die Gelder für die geschädigten Schüler gekürzt werden, ist bildungspolitisch nicht zu verantworten. Wir müssten unser Angebot eigentlich ausweiten anstatt es zu reduzieren. Zudem werden in den nächsten Monaten verstärkt ukrainische Kinder in die Schule kommen, die ebenfalls eine individuelle Sprach- und Bildungsförderung benötigen, wie SprInt sie anbietet. Ich appelliere ans Abgeordnetenhaus, den Lernbedürfnissen dieser Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden.“

Kürzung statt Anerkennung!

Drei Teilzeitkräfte und 50 Studierende arbeiten für SprInt im Medienhof-Wedding und an acht Schulen im Kiez. „Obwohl uns 2021 über 1100 Schülerinnen und Schüler besuchten, viele davon regelmäßig, entspricht unser Gesamtetat nur den Kosten für drei Lehrerstellen. Unsere Studierenden bekommen nur 13 Euro in der Stunde, unsere Verwaltung ist sparsam. Viele unserer Schüler verbessern ihre Noten wesentlich. Ich würde unsere Arbeit als effizient und erfolgreich bezeichnen. Wir bringen zudem seit zwei Jahren einen Eigenanteil von 18.000 Euro an Spenden ein. Eine Reduktion um 50.000 Euro verkraften wir aber nicht. Das würde eine massive Einschränkung unseres Angebots bedeuten“, fasst der SprInt-Geschäftsführer die Folgen einer Kürzung zusammen. Weber hätte sich eigentlich gewünscht, den Studierenden mehr Honorar zahlen zu können, bzw. angesichts des hohen Bedarfs einen zweiten Standort zu eröffnen. Diese Pläne sind bei einer Kürzung sicher vorbei. Manche anderen Bildungsprojekte im Kiez, wie das benachbarte Patenschafts-Projekt Pasch, würden gemäß den derzeit stattfindenden Haushaltsberatungen sogar gänzlich wegfallen.

Damit wir auch in Zukunft den Schülern helfen können, benötigen wir Ihre Spende. Bitte unterstützen Sie uns unter: https://www.betterplace.org/de/projects/5160-bildungsforderung-sprint-eine-bessere-zukunft-fur-kinder-durch-bildung

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