„Wer wird denn jetzt Pate für mein Kind?“
Berlin-Wedding, 26. November 2024 – von Enno Eidens
Endlich ist es so weit – die Patenkinder lernen ihre Paten kennen. Damit geht das Patenschaftsprojekt im Schuljahr 2024/25 richtig los. In der Gottfried-Röhl-Schule treffen sich Pat*innen, Patenkinder und deren Eltern.
An der großen Tafel im Mehrzweckraum der Gottfried-Röhl-Schule sitzen Kinder, Eltern und zukünftige Paten in freudiger Erwartung. Schuldirektorin Almut Mohrmann eröffnet das Kennenlerntreffen mit einem positiven Rückblick auf den Beginn des Projekts. „Das Patenprojekt im letzten Jahr zeigte schon nach wenigen Wochen positive Effekte“, erinnert sie sich. „Das hat mich wirklich begeistert!“ Die Klassenlehrkräfte haben ihr berichtet, dass die Schüler*innen mit Patenschaft besser mitarbeiten und ihre Leistung verbessern konnten.
Auch langfristig stellen sich positive Effekte ein: Alle Patenschaften aus dem letzten Jahr werden fortgesetzt. Frau Mohrmann würdigt die Leistung der Pat*innen: „Sie bringen Zeit, Geduld, Motivation und Spaß mit.“ Damit eine Patenschaft gut funktioniert, haben die Klassenlehrer auch extra geschaut, welche Kinder motiviert sind und Lust auf eine Patenschaft haben. Aber nun zurück in die Gegenwart. Frau Mohrmann bringt es auf den Punkt: „Die Eltern sind schon ganz gespannt: Wer wird denn jetzt Pate für mein Kind?“
Eine Patenschaft ist mehr als Nachhilfe
Vor dem Kennenlernen betont SprInt-Geschäftsführer Herbert Weber, welche Potenziale die gezielte Bildungs- und Sprachförderung in Kindern freisetzen kann. Dafür berichtet er von Erfolgen, die Kinder feiern können, wenn sie dranbleiben und Hilfe bekommen. Herbert selbst übernimmt heute auch eine neue Patenschaft. Doch warum gibt es eigentlich das Patenschaftsprojekt, wenn es bereits kostenlos Förderunterricht und Hausaufgabenhilfe im Medienhof-Wedding gibt?
Eine Patenschaft setzt den Fokus auf die Beziehung zwischen Pat*in und Patenkind, erklärt Herbert. Potenziale und Probleme können viel besser erkannt und die Bildungsbiografie individuell begleitet werden. Er ergänzt: „Paten sind mehr als nur Nachhilfelehrer – sie sind ein großer Freund.“ Schließlich gibt es auch gemeinsame Ausflüge – zum Beispiel ins Museum, auf den Fernsehturm oder ins Fußballstadion.
Patenkinder und Pat*innen lernen sich kennen
Unsere Projektleiterin Alina Grimbo eröffnet schließlich das Kennenlernen. Die Kinder bekommen eine Postkartenhälfte und müssen die andere Hälfte bei ihrer zukünftigen Pat*in finden. Mit einem Interviewbogen, den die Kinder im Unterricht erstellt haben, lernen sich die neuen Patenschaften kennen. Da wird die zukünftige Pat*in zum Beispiel nach dem Beruf und den Hobbys gefragt. So entstehen schnell viele Gespräche im Raum; das Eis in den neuen Patenschaften ist gebrochen.
Eine dieser neuen Patenschaften ist die zwischen Gisela und Janeesa. Gisela ist 79 und lebt als Pensionärin in Tegel. Janeesa ist 11 und besucht die 6. Klasse. Die beiden haben sogar schon gemeinsame Hobbys gefunden: Kochen, Schwimmen und klassische Musik. Gisela schlägt vor, gemeinsam das Programm für Kinder und Jugendliche der Berliner Philharmonie zu besuchen.
Janeesa erhofft sich von der Patenschaft, ihre Leistung im Englischen zu verbessern, um sich besser auf die Oberschule vorbereiten zu können. Besonders diese Fremdsprache bereitet ihr Probleme und es passte besonders gut, dass ihr Klassenlehrer das Patenschaftsprojekt vorgeschlagen hat.
Beim Patenschaftsprojekt im Wedding mitmachen
Die Pat*innen lernen an diesem Nachmittag auch die Eltern der Patenkinder kennen. Mithilfe eines Laufzettels besprechen sie gemeinsam, wie die Patenschaft konkret ablaufen soll und wann die ersten Treffen stattfinden werden. Dieser Zettel dient auch als gegenseitiges Versprechen für eine Verbindlichkeit der Patenschaft. Die anwesenden Eltern freuen sich darüber, dass ihr Kind nun in einer Patenschaft ist und zusätzliche Unterstützung bekommt.
Für die neuen Patenschaften ist alles eingerichtet. Pat*innen und Patenkinder werden sich weiter kennenlernen, gemeinsam lernen und schöne Ausflüge unternehmen. Und das Projekt ist weiterhin geöffnet: SprInt sucht stets nach Menschen, die Lust haben, eine Patenschaft zu übernehmen. Ob Studierende, Erwerbstätige oder Rentner*innen – jeder kann mitmachen. Meldet euch bei Interesse gerne bei der Projektleiterin Alina unter alina.grimbo@bildung-sprint.de und schaut euch diese Infos über das Patenschaftsprojekt an.
Damit wir auch in Zukunft den Schülern helfen können, benötigen wir Ihre Spende. Bitte unterstützen Sie uns unter: https://foerderunterricht-sprint.de/spenden/
Dieser Artikel stammt von SprInt-Redakteur Enno Eidens. Enno Eidens studierte Publizistik, arbeitete in der Öffentlichkeitsarbeit und als Journalist. Gegenwärtig studiert er Erwachsenenbildung im Master an der Humboldt-Universität zu Berlin und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit von SprInt.