Patenschaftsprojekt startet in neue Runde

Berlin-Wedding, 25. September 2024 – von Enno Eidens

Die Pat*innen arbeiten gemeinsam an DaZ-Aufgaben.

Während es draußen in Strömen regnet, eröffnet Alina Grimbo am Mittwochabend die diesjährige Einführungsveranstaltung für SprInts Patenschaftsprojekt. Die Projektleiterin begrüßte 12 neue Pat*innen, die sich darauf vorbereiten, Kinder im Wedding in einer Patenschaft zu unterstützen.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Abend“, resümiert Grimbo im Gespräch. „Es ist immer spannend zu sehen, wie die Gruppe als Ganzes funktioniert.“ Das Patenschaftsprojekt, das vor etwas mehr als einem Jahr ins Leben gerufen wurde, hat sich schnell zu einem Erfolgsmodell entwickelt. „Nach den Sommerferien letztes Jahr haben wir angefangen, und dieses Jahr kamen weitere Klassen dazu, weil das Feedback so positiv war“, erklärt die Projektleiterin froh.

Die Gruppe der neuen Pat*innen ist so vielfältig wie der Wedding selbst. „Alle bringen unterschiedliche Erfahrungen mit“, beobachtet Grimbo. „Sie sind unterschiedlich alt und kommen aus verschiedenen Berufsfeldern oder Studiengängen. Aber alle wirken total offen und haben wirklich Lust auf das Projekt.“

Mehr als nur Nachhilfe

In Workshops und Gruppenarbeiten tauchen die Teilnehmenden tief in die Herausforderungen ein, die auf sie warten. Von Leseförderung über den Umgang mit anspruchsvoller Bildungssprache bis hin zu kreativen Schreibübungen – das Programm war so vielfältig und doch nur ein Einstieg in die vielen Aspekte der Bildungsförderung.

In fachdidaktischen Texten stecken viele Stolpersteine für DaZ-Schüler*innen.

Sprint-Geschäftsführer Herbert Werber brachte es auf den Punkt: „Schule ist Wissensvermittlung – das ist nicht immer der totale Brüller.“ Umso wichtiger sei es, den Kindern kreative und motivierende Zugänge zum Lernen zu eröffnen. Die Pat*innen sammeln deshalb im Anschluss Ideen für Ausflüge und lernen, wie man Spiele und Comics in den Lernprozess integrieren kann. Hier ist besonders gewinnbringend, dass die Pat*innen kreative Ideen aus der eigenen Lebenswelt in die Patenschaft einbringen können.

Ein Gewinn für alle Beteiligten

Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sprechen für sich. „Die Pat*innen berichten vor allem davon, dass sie selbst ganz viel gelernt haben“, erzählt Grimbo. „Sie haben neue Erfahrungen gemacht und vielleicht mal andere Orte in Berlin besucht.“ Aber auch für die Kinder bedeutet eine Patenschaft viel – dafür spricht die hohe Nachfrage. „Es gibt immer eine große Warteliste an Kindern, das ist schön zu sehen“, freut sich die Projektleiterin. Deshalb sind auch neue Pat*innen stets willkommen.

Projektleiterin Alina Grimbo führt durch den Abend.

Besonders wichtig ist das Patenschaftsprojekt für den Wedding, wo viele Schulen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. „Viele Schüler*innen haben einen Zuwanderungshintergrund, nicht alle sprechen Deutsch als Erstsprache“, erklärt Grimbo. „Daraus ergeben sich dann einfach extra Hürden im deutschen Schulsystem.“

SprInt als idealer Partner

Bei SprInt ist das Patenschaftsprojekt bestens aufgehoben. „Sprint macht sich ja genau das zur Aufgabe, also Sprache und Integration“, betont Grimbo. Das Projekt ergänze die Arbeit im Medienhof perfekt, indem es langfristige, individuelle Beziehungen zwischen Kindern und Mentor*innen aufbaue.

Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst Teil des Projekts zu werden, muss nicht lange warten. „Wir nehmen auch während des Schuljahres immer neue Leute auf“, ermutigt Grimbo. Interessierte können sich jederzeit per E-Mail an alina.grimbo@bildung-sprint.de wenden.

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Dieser Artikel stammt von SprInt-Redakteur Enno Eidens. Enno Eidens studierte Publizistik, arbeitete in der Öffentlichkeitsarbeit und als Journalist. Gegenwärtig studiert er Erwachsenenbildung im Master an der Humboldt-Universität zu Berlin und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit von SprInt.