Lehrermangel bei SprInt… und in ganz Berlin

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SprInt sucht Lehrer — dringend!

Auch bei SprInt herrscht derzeit leider „Fachkräftemangel“ — uns fehlen Nachhilfelehrer! Deshalb brauchen wir frisches Blut, damit wir unseren Betrieb aufrechterhalten können. „Während der Andrang immer größer wird, schrumpft unser Team zunehmend“ kommentiert SprInt-Leiter Herbert die aktuellen Vorgänge, „wenn es so weiter geht, laufen wir leider Gefahr unseren Angebot reduzieren zu müssen.“ Keine gute Entwicklung also, zumal die Bildungssituation in Berlin nach wie vor extrem angespannt ist, wie sich weiter unten zeigen wird. Dabei war ein potentieller Lehrermangel leider seit geraumer Zeit abzusehen: „Das war bereits 2005 ein Thema, als ich noch in den Berliner SPD-Bildungsausschüssen saß.“ Damals habe man sich in der Politik allerdings noch in Sicherheit gewogen, so Herbert, weil Berlin angeblich so attraktiv sei für Lehrer aus der ganzen Republik. Weit gefehlt.

Lehrermangel in Berlin

Denn tatsächlich stehen wir von SprInt mit unserem Nachwuchsproblem nicht alleine dar, auch die Schulen sind stark betroffen. Rund 1000 Lehrer fehlen derzeit der Hauptstadt, obwohl sich bereits hunderte Quereinsteiger als Pädagogen versuchen, und viele längst pensionierte Lehrer über ihr Rentenalter hinaus unterrichten. Obwohl Lehrer hierzulande ein gutes Gehalt verdienen, scheint der Beruf also irgendwie nicht wirklich anziehend zu sein — zumindest in Berlin: Hier werden Lehrer nämlich nicht verbeamtet, außerdem vermutete OECD-Direktor Andreas Schleicher unlängst eine „mangelnde, intellektuelle Attraktivität“ des Lehrerjobs, die er mit fehlender Arbeit im Team beschrieb; mit zu wenigen Möglichkeiten der individuellen Arbeit mit Kindern und zu wenigen eigenen Entwicklungsmöglichkeiten. 

Bildungswüste Hauptstadt — Schlechte Bildungschancen in Berlin

Hinzu kommt, dass die Bildungssituation generell schlecht ist in der Hauptstadt — wer unterrichtet schon gerne in einer heruntergekommenen Schule übervolle Klassen? Beispielsweise in Pankow ist das Gymnasium am Eurosportpark derart marode, dass die Schule vielleicht bald geschlossen werden muss: Holztunnel schützen vor herabfallenden Trümmern, weil die Fenster derart wacklig sind, das sie abzufallen drohen. Gefahr für Leib und Leben also. Und kein Einzelfall: Schimmel, Bruch und Legionellen titelte der SPIEGEL vor einigen Jahren über die „Berliner Schulruinen“. In den Klassen selbst sieht es manchmal jedoch auch nicht unbedingt besser aus: „Als ich an einer Brennpunktschule Lehrer war, hat mir der Job schnell keine Freude mehr bereitet. Im Endeffekt sitzen in der ersten Reihe zwei, drei Schüler, die dem Unterricht folgen möchten. Für sie ein schwieriges Unterfangen, denn die Atmosphäre in den Klassen ist vergiftet, teilweise ist der Ton der Schüler unglaublich respektlos. Kollegen haben mir erzählt mit welchen Beleidigungen sie schon bedacht wurden“ berichtet Herbert. Leider ist auch Gewalt an Berliner Schulen keine Seltenheit, wie zuletzt ein Brandbrief des Schülerausschuss Marzahn-Hellersdorf zeigte: „Aus den von uns abgefragten Daten geht hervor, dass allein von Schuljahresbeginn bis Anfang Dezember 152 Strafanzeigen wegen Gewalt erstattet wurden.“ Allein im Osten.

Ein Studienplatz in Berlin ist selten wie ein Lotto-Gewinn

Genug zu tun also für angehende Vollblutpädagogen, doch trotz der ohnehin angespannten Lage, ist es zusätzlich auch noch extrem schwer in Berlin einen Studienplatz für Lehramt zu ergattern: So lehnten die Technische Universität und Universität der Künste (UdK) rund 2.700 Bewerbungen für ein Lehramtsstudium ab. Auch an der Freien Universität Berlin ist der Numerus Clausus hoch und das Angebot an Studienplätzen gering. Deshalb gelobte die Uni neulich Besserung und plant, mehr Bewerber zuzulassen; diese erhöhten Platzzahlen schlügen sich laut dem FU-Präsidenten Günter M. Ziegler in vollem Umfang jedoch erst „nach einigen Studienzyklen“ nieder.

Folgen des Lehrermangels: Schlechte Bildungschancen für Berliner Schüler

Das Problem „Lehrermangel“ wird Berlin also noch eine Weile erhalten bleiben. Und das obwohl die Folgen potentiell verheerend sind, denn durch die Unterbesetzung an den Schulen fällt stetig mehr Unterricht aus. Die insbesondere nach Corona verschlechterte Bildungslage in der Hauptstadt wird sich weiter verschlechtern. „Mein Sohn hat dauernd Freistunden, weil sie nicht mehr genügend Lehrer haben, um alle Kinder zu unterrichten“ erzählt SprInt-Leiter Herbert und schüttelt den Kopf. Auch von offizieller Seite aus heißt es längst, dass die Bildungschancen Benachteiligter sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert haben und das Bildungssystem undurchlässiger geworden ist.

Den Kids aus dem Kiez helfen, Bildungshürden zu überspringen

Es gibt also allerhand zu tun für SprInt, die Bildungsfeuerwehrleute im Brennpunktkiez. Wenn du also einen Nebenjob suchst, dann suchen wir dich: Wir geben Kindern und Jugendliche kostenlos Nachhilfe, bereiten sie auf Prüfungen vor und betreiben Sprachförderung. Geöffnet haben wir von Montag bis Donnerstag an den Nachmittagen, von 15.00 bis 18.00 Uhr. Wir zahlen unseren Lehrern 15€ die Stunde, diese arbeiten steuerfrei auf Honorarbasis. „Anders als wenn sie nebenbei an einer Schule arbeiten, beutetet ein Job bei uns deutlich weniger Stress: Man muss sich nicht wie auf den Schulunterricht vorbereiten, sondern kann einfach vorbeigekommen und unsere Schüler unterstützen. Außerdem sind wir natürlich ein nettes Team und arbeiten sehr familiär zusammen. Viele unserer Studenten bleiben uns auch nach dem Ende ihres Engagements lange Zeit verbunden. Wir arbeiten jeden Tag mit jungen, talentierten, motivierten, tollen Kindern und Jugendlichen zusammen, die freiwillig zu uns kommen, weil sie lernen wollen. Das ist ehrlich sehr erfüllend.“

Falls wir also dein Interesse geweckt haben, dann melde dich gerne bei uns. Einfach unter +49 30 49 76 84 60 anrufen oder an herbert.weber@bildung-sprint.de eine Email schreiben, damit wir uns kennenlernen können. Wir freuen uns auf dich!

Damit wir auch in Zukunft den Schülern helfen können, benötigen wir Ihre Spende. Bitte unterstützen Sie uns unter: https://www.betterplace.org/de/projects/5160-bildungsforderung-sprint-eine-bessere-zukunft-fur-kinder-durch-bildung

Der Artikel stammt von Matthias Stoecker, Blogredakteur SprInt.

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