Berufsberatung

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Unsere Jugendlichen aus dem Wedding haben es bei der Jobsuche schwerer als ihre Altersgenossen von nebenan aus Mitte oder Pankow. Hier empfangen mehr als 30 % der Anwohner Hartz4, viele der berufstätigen Migranten sind zur Selbstständigkeit gezwungen, weil sie aufgrund ihrer Herkunft nur selten eine Anstellung in einem deutschen Unternehmen finden. So fehlt es ihren Kindern häufig an Wissen und Orientierung, was auf dem Arbeitsmarkt alles möglich ist, und sie versperren sich auf diesem Wege ohne Not berufliche Möglichkeiten. Das finden wir schade!

Doch wir arbeiten an Lösungen. Deshalb kommt seit einigen Jahren Berufsberater und Diplom-Politologe Helmut Geißler zu uns in den Medienhof-Wedding und berät einmal pro Woche die Jugendlichen in Sachen Studium und Ausbildung. Er ist Teil unseres Unterprojektes der Ausbildungslotsen: In Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben, Schulen und Jugendeinrichtungen bieten diese eine individuelle Betreuung oder ein Coaching für die Jugendlichen an, um sie an Berufsbilder, Ausbildungsberufe und Betriebe heranzuführen.

Darüber hinaus hatten wir geplant, mit den diesjährigen Absolventen Berliner Berufsorientierungsmessen zu besuchen, dies fällt aber leider wegen Corona aus. Kleiner Trost: Im Medienhof-Wedding haben wir einen neuen Aushang mit den Links zu den Ausbildungs- und Jobbörsen angebracht.

Ausbildungsplatz zur medizinischen Fachangestellten

Trotz Corona haben wir also auch gute Neuigkeiten: Unser langjähriger Freund und Förderer Dr. Matthias Bloechle, Frauenarzt aus Charlottenburg, stellt unseren Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur medizinischen Fachangestellten zur Verfügung.

Warum?

Dr. Bloechle sagt: „Vor ein paar Jahren habe ich Herbert Weber in irgendeiner RBB-Sendung, in der er von dem Projekt SprInt im Medienhof-Wedding und seinen finanziellen Problemen berichtete, gesehen. Ich habe da Kinder und junge Menschen wahrgenommen, die vorwärtskommen wollen, die sich nicht hängen lassen und denen die Unterstützung der Eltern fehlte. Diese Unterstützung gaben ihnen der Medienhof-Wedding und SprInt. Ich fand dieses Projekt ungeheuer wichtig für die Kinder und unsere Gesellschaft – dieser Auffassung bin ich noch heute. Ich habe dann den RBB kontaktiert, und die haben meine Kontaktdaten an Herbert Weber weitergeleitet. Er hat mich dann angerufen und so hat sich dann alles weitere entwickelt und ergeben. Ich habe versucht, mit meinen Möglichkeiten zu unterstützen. Aber das ist alles nichts gegen das, was Herbert in all den Jahren für das Projekt geleistet und gegeben hat.“

Dr. Bloechle selbst stammt nicht aus wohlhabenden Verhältnissen. So wie die Jugendlichen aus unserem Projekt, so war auch er als junger Mann auf die finanzielle Hilfe von anderen angewiesen: „Ich habe noch dankbare Erinnerungen an die Menschen, die mir geholfen haben, als es mir wirtschaftlich noch nicht so gut ging wie heute. Ich versuche umgekehrt andere ein wenig zu unterstützen.“

Das sind super Neuigkeiten für unsere Jugendlichen, denn viele von ihnen haben Schwierigkeiten einen Ausbildungsplatz zu finden. SprInt Leiter Herbert Weber sagt: „Wir sind Dr. Bloechle sehr dankbar. Unsere Absolventen sind nach ihrem Abschluss oftmals orientierungslos und jobben nur vor sich hin, weil sie Schwierigkeiten haben einen Betrieb zu finden, der sie ausbildet, da ist so ein Angebot natürlich eine super Sache.“

Das finden wir auch und sagen: Vielen Dank Herr Dr. Bloechle!

 

Damit wir auch in Zukunft den Schülern helfen können, benötigen wir Ihre Spende. Bitte unterstützen Sie uns unter: https://www.betterplace.org/de/projects/5160-bildungsforderung-sprint-eine-bessere-zukunft-fur-kinder-durch-bildung

 

Der Artikel stammt von Leo Keutner, Öffentlichkeitsarbeit SprInt.

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